Bild: Tesla (Produktion von Model Y in deutscher Fabrik)
In Norwegen wurden in diesem November nach Zahlen der Verbandes OFV insgesamt 15.915 reine Elektroautos neu zugelassen – das waren mehr als je zuvor in einem Monat und bedeutete einen Anteil von 81,6 Prozent am gesamten Pkw-Markt. An der Spitze der Modell-Zulassungen stand dabei mit Abstand das Model Y, aber insgesamt verkaufte Tesla in Norwegen in ganz 2022 bislang weniger Fahrzeuge als bis November 2021. Für Dezember ist allerdings mit einem gewaltigen Endspurt zu rechnen – und zwar bei allen Elektroauto-Marken im Land.
Elektroautos werden in Norwegen teurer
Der Grund dafür ist, dass auf Elektroautos in Norwegen ab 2023 neue Steuern berechnet werden, wie der OFV in einer Mitteilung zu den November-Zahlen schreibt. Bislang waren sie von der 25-prozentigen Mehrwertsteuer sowie von einer Auto-Besteuerung nach dem Gewicht befreit, doch mit dem neuen Jahr ändert sich beides: Der Kaufpreis eines Elektroautos wird ab 500.000 Kronen (etwa 48.600 Euro) besteuert, und jedes Kilogramm oberhalb von 500 kostet 12,5 Kronen Steuern.
Ein Tesla Model 3 wird dadurch, wenn sich sonst nichts ändert, in Norwegen ab Januar mindestens 15.900 Kronen (1500 Euro) mehr kosten. Bei einem teuren und schweren Fahrzeug wie dem Model X Plaid sind es sogar 206.560 Kronen mehr, zeigt ein OFV-Rechner. Bei einem BMW iX erhöht sich der Preis einschließlich Steuern um mindestens knapp 66.000 Kronen, für das Top-Modell M60 zahlt man 191.175 Kronen (gut 15 Prozent oder 18.500 Euro) mehr.
Auf diesem Grund rechnet der Verband in diesem Jahr mit einem Dezember-Endpurt nicht nur bei Tesla: Schon im November seien im Hafen Drammen so viele Autos entladen worden wie nie zuvor in einem Monat, schreibt er. Importeure und Händler würden auf Hochtouren arbeiten, um möglichst viele Autos möglichst schnell bis zur Zulassung zu bringen.
Tesla-Neuzulassungen bislang niedriger
Im bisherigen stark geförderten norwegischen Markt lag das Tesla Model Y außer im November auch in den ersten elf Monaten 2022 insgesamt vorn, in beiden Fällen gefolgt von dem Volkswagen-Elektroauto ID.4 im ähnlichen Format. Das Tesla Model 3 dagegen, im Vorjahr ganz vorn in der Norwegen-Statistik, war im November erst auf Platz 13 zu finden und im bisherigen Jahresverlauf auf Platz 20. Insgesamt verkaufte Tesla von Januar bis November 2022 damit 15.898 Elektroautos in Norwegen, was etwa 150 weniger waren als im selben Zeitraum 2021. Nur im November gab es allerdings einen Sprung um etwa 80 Prozent, und der Dezember könnte mit mehr Lieferungen aus China und der deutschen Gigafactory einen weiteren bringen.
Author: Michael Hernandez
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