Der Bitcoinkurs stagniert seit Wochen auf einem immer noch sehr niedrigen Niveau. Daher könnte gerade im jetzigen Kryptowinter ein guter Einstiegszeitpunkt sein. Warum das so ist und wie du dabei vorgehen kannst, erklärt Krypto-Expertin Karina Metzdorf.
Karina Metzdorf in einer Bitcoin-Collage: „Mit Bitcoin kann man nur pseudonym bezahlen, Anonymität ist nicht möglich.“
Der Bitcoin ist die Leitwährung unter allen Kryptowährungen und macht vom Volumen knapp die Hälfte des Marktes aus (Stand: 9. Oktober 2023). Innerhalb von nur 14 Jahren hat es Bitcoin geschafft, eine weltweit bekannte Marke aufzubauen, der Millionen Menschen vertrauen. Und das, obwohl das Bitcoin-Netzwerk ohne Vorstand, zentrale Steuerung oder Marketingabteilung auskommt. Der Bitcoin-Erfinder ist bis heute unbekannt. Die Marke Bitcoin wird allein durch die tausenden Menschen verbreitet, die sich aktiv im Netzwerk beteiligen.
4 weitere Gründe, Bitcoin zu lieben
1. Die Menge von Bitcoin ist begrenzt
Bitcoin ist die Lösung für ein Problem, dessen sich die wenigsten Menschen bewusst sind: Hinter unserem Geld steht kein Wert. In den frühen siebziger Jahren wurde die Goldbindung der westlichen Währungen endgültig aufgehoben. Seitdem ist es nur noch unser Vertrauen in die Notenbanken, das den Scheinen in unserem Geldbeutel einen Wert gibt. Ohne die Goldbindung aber kann Geld in unbegrenzter Menge gedruckt werden, was zu Inflation und Finanzkrisen führt.
Der Bitcoin dagegen ist in seiner Menge begrenzt. Nichts und niemand wird jemals die Menge steigern können.
2. Zahlungen mit Bitcoin sind sicher – für immer
„Aber Bitcoin verbraucht unsagbar viel Energie!“, rufen die Kritiker. Stimmt, aber genau das macht den Wert aus, sagen die Bitcoin-Enthusiasten. Die Energie wird aufgewendet, um die Bitcoin-Transaktionen automatisiert abzusichern und um nachträgliche Manipulation zu verhindern.
3. Bitcoin-Transaktionen sind für jeden transparent
„Nur Kriminelle zahlen mit Bitcoin!“, wird von den Gegnern angeführt. Dann aber müssen die Kriminellen entweder sehr schlau oder sehr dumm sein, entgegnen die Bitcoin-Freunde. Denn mit Bitcoin kann man nur pseudonym bezahlen, Anonymität ist nicht möglich.
Bitcoin-Besitzer senden Bitcoin-Einheiten von einer Geldbörse zur nächsten. Obwohl sich diese Geldbörsen nur durch eine unverständlich lange Zeichenfolge aus Ziffern und Buchstaben identifizieren, können sie doch zum Eigentümer zurückverfolgt werden. Und weil Transaktionen für immer transparent für jeden im Bitcoin-Netzwerk gespeichert sind, werden Strafverfolgungsbehörden noch in vielen Jahren die kriminellen Aktivitäten ahnden können.
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4. Bitcoin sichert gegen Finanzkrisen ab
„Wie kann Bitcoin der versprochene Wertspeicher sein, wenn die Kurse derart stark schwanken?“, fragen die Bitcoin-Gegner, während die Bitcoin-Liebhaber niedrige Kurse zum Nachkaufen nutzen. Denn Bitcoin ist ein Geldsystem, das auf Banken, Staaten und Finanzdienstleister verzichtet.
Bitcoin ersetzt Vertrauen in Institutionen durch Mathematik und Technologie.
Damit ist Bitcoin eine Versicherung gegen Krisen in unserem traditionellen Finanzsystem. Denn jedes Wertpapier und jedes Finanzprodukt hat nur solange einen Wert, wie unser Finanzsystem stabil ist und unsere Institutionen wie die EZB vertrauenswürdig sind.
Möglichkeiten, in Bitcoin zu investieren
Neben einem Basis-Investment in voneinander unabhängige Aktien-ETF, Anleihen, Rohstoffe und Immobilienanteile, gehört ein kleiner Anteil an Bitcoin in jedes diversifizierte Portfolio. Experten empfehlen hier einen Anteil zwischen 5 und 10 Prozent.
Über klassische Wertpapiere in Bitcoin investieren
Über ETPs, kurz für Exchange Traded Products, die physisch mit Bitcoin besichert sind, können Anleger über traditionelle Börsenplätze recht einfach in die Kryptowährung investieren. Ein ETP ist eine Schuldverschreibung, die börsentäglich gehandelt werden kann und im bestehenden Wertpapierdepot aufgenommen wird.
Jedoch widerspricht die Anlage in ein traditionelles Finanzprodukt dem Bitcoin-Grundgedanken, Finanztransaktionen außerhalb der bestehenden Finanzinfrastruktur abzuwickeln und so sich so gegen Krisen im traditionellen Finanzwesen zu abzusichern. Um diesen Vorteil vollständig auszunutzen, müssen echte Anteile von Bitcoin in dessen Ökosystem, der Blockchain, gekauft werden.
Bitcoin direkt auf der Blockchain kaufen
Moderne Kryptobörsen, zum Beispiel Bison oder BSDEX, die seriöse Ableger der Börse Stuttgart sind, machen es Privatanlegern leicht: Nach der Registrierung werden Eurobeträge auf das zugehörige Konto überwiesen. Mit diesem Euro-Guthaben können Bitcoin-Anteile an der Kryptobörse gekauft und auf Wunsch auch dort verwahrt werden. Volle Unabhängigkeit und Sicherheit bietet aber erst die Verwahrung in einer eigenen Krypto-Geldbörse, für die ein sicherer intelligenter USB-Stick, zum Beispiel von Ledger oder Trezor, genutzt werden sollte.
Bitcoin-Investments: Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt
Noch dauert der Kryptowinter an. Krisen und Skandale im Krypto-Umfeld sowie steigende Marktzinsen haben den Bitcoin-Kurs gegenüber seinem Höchststand mehr als halbiert.
Die folgenden Gründe sprechen aber für ein Bitcoin-Investment:
- Starke Kursschwankungen gab es schon häufig in der 14-jährigen Geschichte von Bitcoin, immer gefolgt von starken Kursanstiegen, nach denen die anschließenden Kurseinbrüche einen höheren Kursboden fanden.
- 2024 steht ein wichtiges Ereignis im Bitcoin-Netzwerk, das sogenannte Halving, bevor, das bisher bei jedem Auftreten alle vier Jahre zu starken Kursbewegungen geführt hat.
- Außerdem strotzt das Bitcoin-Netzwerk vor Gesundheit: Die Rechenleistung zur Absicherung der Transaktionen liegt auf einem Allzeithoch, während Bitcoin immer seltener den Besitzer wechseln.
- Wenn die Nachfrage nach Bitcoin weiter steigt, während das Angebot an Bitcoin durch den Logarithmus begrenzt ist, wird das langfristig zu steigenden Preisen führen.
Der Kryptowinter wird nicht ewig dauern. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um das Investieren in Bitcoin zu lernen. Es wird sich langfristig auszahlen.
Über die Autorin
Karina Metzdorf ist Ingenieurin, Managerin in der Automobilindustrie und begeisterte Investorin. Auf ihrem Blog „Börse in Pink“, in Vorträgen und Seminaren vermittelt sie Finanzwissen für Frauen.
Author: Adam Gray
Last Updated: 1697831761
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